Samstag, 04. August 2001

Nach dem Frühstück fahren wir ein kleines Stück zurück nach Brackendale. Im Reiseführer steht, dass man hier Adler beobachten kann. Wir müssen ein wenig suchen und sehen (vermutlich) zwei Adler aus dem Auto heraus, aber als wir dann endlich die Stelle am Fluss gefunden haben, an der die Adler sein sollen, lässt sich keiner mehr blicken. Nur Möwen und Raben. Brackendale ist wohl doch eher Winterquartier, im Sommer fliegen die Eagles woanders. Es wird auf Schautafeln viel erklärt über Größe, Aufzucht, Verhalten der Adler, insofern schon ganz interessant. Schade, dass wir keine selbst sehen können.

Auf der Weiterfahrt zur Horseshoe Bay halten wir noch an den Shannon Falls, ein Wasserfall im Wald kurz nach Squamish. In dem doch ziemlich kalten Wasser baden einige Jungs, sie hopsen andauernd einen kleinen Wasserfall runter, schwimmen und stapfen dann ein paar Meter durch den Fluss und laufen über die Wiese zurück zu dem Wasserfall. Weiter geht es Richtung Vancouver. Wir erschrecken leicht, als wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Autoschlangen sehen und realisieren, dass diese alle auf die Fähren wollen. Aber eigentlich haben wir uns zu früh gefürchtet, es ist alles super durchorganisiert und geht recht schnell. Trotz langem Wochenende und vielen wartenden Autos sind wir eine gute Stunde später auf der Fähre, die auch bald ablegt und recht schnell fährt. Da die Sonne ein wenig rauskommt, vertreiben wir uns die Zeit auf dem Oberdeck und genießen die Aussicht, bis wir knapp 1 ½ Stunden später schon in Nainamo anlegen. Dort halten wir uns nicht auf, sondern fahren weiter Richtung Parksville. Ich habe gelesen, dass dies ein lebhafter Ort mit vielen Strandmotels sein soll und habe deshalb die Hoffnung, dass wir hier leicht eine Unterkunft finden. Ein paar Kilometer vor Parksville jedoch halten wir an der Touristen Information und dort sagt man uns, dass Parksville total ausgebucht sei und wir bis nach Falcon Crest (wo immer das ist) weiterfahren sollen. Am ersten Werbeschild am Straßenrand, das wir dann sehen, steht jedoch „Vacancy“. Wir halten und besichtigen ein wirklich schönes Haus mit zwei Schlafzimmern, Bad, Küche, Wohnzimmer mit Kamin und Terrasse. Und als wäre das noch nicht genug, direkt am Pool und mit Blick auf das Meer. Aber teuer: 218 Can$ wollen die für eine Übernachtung, noch mehr als in Banff, also fahren wir weiter. Wir finden noch so ein „Häusermotel“, nicht ganz so ideal gelegen und etwas rustikaler eingerichtet, dafür aber auch 30 Can$ billiger. Nachdem wir direkt in Parksville noch bei zwei Hotels angefragt haben, ohne Erfolg, und bei den restlichen „No Vacancy“ angeschrieben steht, fahren wir zurück zum zweiten Haus, das wir uns angesehen haben. Das „Motel“ heißt Beach Acres Resort, hat Indoor-Pool, Hot Tub und Restaurant und ist auch schön und ruhig am Meer gelegen. Hier könnte man ohne weiteres ein paar Tage mehr verbringen, und dann auch mal Schwimmbad und Whirlpool ausprobieren, aber wir wollen ja morgen weiter nach Tofino. Wir gehen noch eine ganze Zeitlang am Strand spazieren, durch die Flut kann man leider nicht so richtig schön im Sand laufen, es liegt ziemlich viel Tang am Strand. Dann suchen wir uns etwas zu essen in Parksville, das Lokal, das wir gefunden haben, war allerdings nicht so zu empfehlen, mein Essen habe ich fast komplett stehen gelassen. Da uns der gegenüberliegende Minigolf-Platz reizt, spielen wir noch eine Runde und fahren dann in unser „Häusle“ zurück.

Kilometerstand: 14.570 km (Tagesleistung 169 km)

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