Mittwoch, 08. August 2001

Das hebt die Laune: Mit Blick auf einen strahlendblauen Himmel wachen wir auf – es scheint wieder ein traumhaft schöner Tag zu werden. Nach einem exklusiven Frühstück mit frischen Blaubeeren und Apfel-Zimt-Crepes und einer netten, sehr angeregten Unterhaltung mit den anderen Zimmernachbarn packen wir zusammen und verabschieden uns von Rhea. Anschließend fahren wir zu unserer nächsten Bed and Breakfast-Pension.

Das Haus ist nicht so alt und herrschaftlich, aber mit viel Holz auch sehr ansprechend. Die Vermieterin ist etwas reservierter als Rhea, aber auch sehr freundlich. Es gibt einen Raum, in dem wir Gäste uns Kaffee und Tee zubereiten können sowie im Kühlschrank kalte Getränke zur freien Verfügung. Außerdem haben wir Fernseher und Video auf dem Zimmer, Videos selbst kann man sich in dem Aufenthaltsraum holen. Langweilig würde uns also selbst bei schlechtem Wetter hier nicht werden. Ich bin echt baff, das ist luxuriöser als jedes Hotel. Danach fahren wir wieder Downtown Victoria und suchen erst mal einen Parkplatz. Im Gegensatz zur Natur ist hier kostenfreies Parken nicht möglich, deshalb ziehen wir an einem Automaten einen Parkschein für den ganzen Tag. Die Preise für die einzelnen Parkplätze sind sehr unterschiedlich, fällt uns später auf, selbst die Parkplätze, die näher zur Innenstadt liegen, können wieder günstiger sein. Wir laufen als erstes zu Crystal Gardens, in dem sich verschiedene Gewächshäuser befinden sollen, der Eintritt ist uns aber mit 8 Can$ pro Person zu teuer. Danach sehen wir uns die verschiedenen Totempfähle im Thunderbird Park an, einen ganz neuen haben sie dazu gestellt, die Farben sind noch ganz intensiv. Mir gefällt der mit dem Adler ganz oben am besten. In einem benachbarten Schuppen kann man beobachten, wie diese Totempfähle und auch andere Holzfiguren hergestellt und bemalt werden. Ins Royal British Columbia Museum, das in meinem Reiseführer hochgelobt wird, wollen wir wegen des schönen Wetters nicht hinein. Wir besuchen die Undersea Gardens, aber bis auf die Zurschaustellung der Krake und dem Anfassen von Seesternen, Seeanemonen und eines Fisches finde ich es nicht sehr spektakulär und mit 7,50 Can$ pro Person völlig überteuert. Wir schlendern langsam an den Gauklern und Künstlern am Hafen vorbei , schon interessant, dem bunten Treiben zuzusehen und den mehr oder weniger Kitsch zu betrachten, der dort verlauft wird. Ein wenig erinnert mich dieses Hafenspektakel an Key West, da kann man es aber überwiegend erst bei Sonnenuntergang betrachten. Hubi, Claudia und Bernd buchen einen Rundflug mit einem Wasserflugzeug für 16:00 Uhr. Es bleibt noch genug Zeit, in Ruhe Chinatown, die Fan Tan Alley – die schmalste Straße Victorias – sowie Market Place ausgiebig zu betrachten. Es wird aber so viel Kitsch und Quatsch verkauft, dass wir davon nichts haben wollen. Langsam schlendern wir zurück, ruhen uns im Thunderbird Park noch ein wenig aus, bevor die drei – eine halbe Stunde verspätet – mit dem Flugzeug ihren Rundflug starten. Ich schaue mir unterdessen das Kommen und Gehen aller möglichen Schiffe und Flugzeuge im Hafen an. Nach der glücklichen Landung der drei entscheiden wir uns dafür, die Innenstadt zu verlasen und auf der Dulles Road am Meer Richtung Unterkunft zu fahren. Wir halten noch mal an einem natürlichen Steg, wo etwas weiter weg bei einer Insel mehrere Whale-Watching Boote verweilen. Wir erspähen mit dem Fernglas drei Weißkopfadler, einer davon fliegt kurz darauf über unsere Köpfe davon. Wir machen uns fertig für das Abendessen – wir haben nach der Empfehlung der anderen Gäste von Rhea einen Tisch im Spinakers reserviert, einem Pub mit eigener Brauerei direkt auf der anderen Seite des Hafens gelegen. Die Aussicht ist sehr gut, leider hatten wir aber weder einen Tisch draußen noch am Fenster zum Wasser. Und auch sonst waren wir nicht so begeistert – wir haben sehr lange auf das Essen gewartet, meines war überhaupt nicht so wie ich es mir vorgestellt habe und zu guter Letzt war auch noch ein Ungeziefer im Salat. Es mag sein, dass diese Erfahrung eine Ausnahme war, aber empfehlen würde ich das Lokal nicht.

Kilometerstand: 15.255 km (Tagesleistung 26 km)

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