Freitag, 03. August 2001

Wir verlassen Kamloops heute wieder und kommen auf unsere geplante Route zurück. An diesem Wochenende findet in Kamloops die Indian Powwow statt, ein Fest mit vielen Tänzern, Sängern und Trommlern, die indianische Riten vorführen. Wären wir einen Tag später hierher gefahren, hätte es mit dem Zimmer sehr schwierig werden können. Wir fahren erst die schon bekannte Strecke nach Cache Creek zurück und wechseln dort auf den Highway 99, eine schmalere Straße, die sich allerdings durch sehr schöne Hügel und Berge schlängelt.

In Lillooet halten wir für einen kurzen Snack. Es leben anscheinend viel Indianer hier. Obwohl die Stadt ein wenig bunter ist, erinnert sie mich doch stark an Hope. Die Weiterfahrt auf dem Highway lohnt sich. Langsam schraubt sich die Straße hinauf über die Coast Mountains, überwiegend bewaldete, teilweise auch steinige Berge. Manchmal wird man über schmale Holzbrücken geführt, um kleine Bachläufe zu überqueren. Die Strecke ist kurvenreich, geht bergauf und bergab, aber trotz des schlechten Wetters – es regnet teilweise und ab und zu fahren wir fast in Wolken – ist die Fahrt sehr schön. Leider ist es uns nicht vergönnt, auch noch Wildtiere zu sehen. Gegen 15:00 Uhr kommen wir in Pemperton an und entschließen uns aber, weiter zu fahren. Das Nest ist recht klein und wenig los dafür, dass wir noch so viel vom Nachmittag haben. Wir stoppen dann in Whistler und laufen im jetzt doch recht andauerndem Regen durch die zahlreichen Souvenirshops. Die Häuser in Whistler sind sehr schön, wenn auch recht einheitlich, alle auf Holzlodges gemacht, und es sind total viele junge Leute hier unterwegs. Wir fragen zwei, drei Hotels an, aber entweder sind die Zimmer sehr teuer oder schon ausgebucht. Der Ort ist zwar ganz nett, mir persönlich aber viel zu touristisch und durch die vielen jungen Leute – die wohl zum „Fun-haben“ hier sind – auch zu laut. Naja, vielleicht sind im Regen wirklich alle Katzen grau, das schlechte Wetter nervt ganz schön. Wir fahren weiter Richtung Squamish und hoffen, dort ein nettes, nicht so teures Motel zu finden. Beim Garibaldi Budget Inn haben wir dann auch Erfolg, nehmen allerdings die frisch renovierten und damit auch 15 Can$ pro Zimmer teureren Zimmer. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu den billigen, die alten Räume waren echt zum Fürchten. Wir schauen uns noch das an diesem Abend in der Stadt stattfindende „Bettrennen“ an, ein lustiges Straßenrennen mit mehreren Teams, dass mit Krankenhausbetten ausgetragen wird. Anscheinend ist das ganze Dorf deswegen auf den Beinen. Wir essen in der ansässigen Brauerei, in der auch selbst Brot gebacken wird und genießen das Bier. Das Lokal ist auch das einzige, etwas bessere Restaurant im ganzen Ort, sonst gibt es nur noch Fast-Food und kleine Fritierstuben.

Kilometerstand: 14.401 km (Tagesleistung 387 km)

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