Donnerstag, 02. August 2001

Wir frühstücken unsere Reste und räumen dann unser Durcheinander – vor allem die vielen leeren Dosen und Flaschen – auf. Nach dem Kofferpacken (viel haben wir ja auch hier nicht ausgepackt) starten wir bei Regen und 12° C nach Kamloops. Da wir bis 11:00 Uhr aus der Lodge auschecken mussten, sind wir recht früh aufgestanden und um ca. 10:00 Uhr weggekommen. Auf der Strecke heute gibt es keine besonderen Besichtigungspunkte, so dass wir hoffentlich recht früh in Kamloops sein können.

Kurz vor Cache Creek erreicht das Thermometer bereits wieder die 20° C-Marke. Es ist zwar immer noch bewölkt, aber trocken und ab und zu lugt die Sonne zwischen den Wolken durch. Die Gegend um Cache Creek ist wieder ganz anders als z. B. in den Nationalparks oder auch am Canim Lake. Die Hügel sehen karg, fast nackt aus, so wenig Bäume wachsen hier und die ganze Gegend erscheint trocken und schroff. Die Wiesen, die grün sind, werden den ganzen Tag bewässert, selbst heute bei den nicht hohen Temperaturen und der wenigen Sonne. So stelle ich mir vielleicht Texas oder Mexiko vor, aber einen Teil von Kanada? Es muss wohl wirklich sehr wenig regnen hier. Wir erreichen Kamloops bereits gegen 13:00 Uhr und unsere Motelsuche ist schon eine Stunde später abgeschlossen. Wir mieten uns im Grandview Motel ein, etwas unterhalb der Hauptstraße und damit ruhig gelegen und mit Pool. Dazu kommen wir aber nicht, denn wir entscheiden uns dazu, gleich in den Wildlife Park zu fahren, das stand ja für Kamloops auf dem Programm. Dort können wir direkt zwei Grizzly-Bären beim Füttern zusehen, ist schon lustig anzusehen, wie die beiden sich die Kirschen aus ihrem Essen picken, dann mal in die Wassermelone beißen und schließlich doch den Braten verzehren. Ein Kojote ist mit den Bären im Gehege – und jetzt wissen wir auch, dass der Wolf, den wir vor ein paar Tagen in Jasper fotografiert haben, kein Wolf war, sondern ein Kojote. Der hier im Wildlife-Park sieht unserem auf dem Foto verblüffend ähnlich. Wir sehen noch Eulen und Adler, kleine Affen, verschiedene Hirscharten, Wölfe, Bisons, Lamas usw. Meistens wird noch ein bisschen zu den Tieren erklärt, z. B. könnten die Adler in freier Wildbahn nicht überleben, da sie nicht mehr fliegen können. Am Ein- und Ausgang kann man in einen Bienenstock hereinhören und ausgestopfte Tiere noch mal aus nächster Nähe betrachten bzw. verschiedene Fellarten berühren. Schön, wie viele Informationen man hier bekommt und somit sicher auch ein größeres Verständnis für Tiere und Natur erreicht wird. Nach dem Besuch im Tierpark fahren wir in die Innenstadt und freuen uns, als wir eine recht große Mall entdecken. Leider sind sehr viele Geschäfte bereits geschlossen und auch sonst ist recht wenig darin los. Wir suchen uns ein Restaurant und schlagen uns mit Steak und Seafood die Bäuche voll.

Kilometerstand: 14.014 km (Tagesleistung 295 km – und damit schon über 3.000 km gefahren.)

Autor: